Unser Versprechen

Wir unterstützen alle unsere Schüler*innen darin, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und ihre Lernstrategien zu entwickeln, um sie auf die nächsten Schritte ihrer schulischen Laufbahn vorzubereiten.

Mehrsprachig

Eine einzelne Sprache sprechen zu können, gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Die Beherrschung mehrerer Sprachen eröffnet jedoch eine ganz andere Welt der Möglichkeiten. Obwohl man in jedem Alter eine neue Sprache lernen kann, fällt Mehrsprachigkeit am erfolgreichsten aus, wenn sie von Geburt an geübt wird. Die sich in den ersten Jahren rasch entwickelnden Verbindungen im Gehirn eines Kleinkindes bilden die Grundlage für erfolgreiches Beherrschen von Sprachen, Denkvorgängen und sozialer Kompetenz. Kinder, welche mehrere Sprachen während der wichtigsten Phasen der Entwicklung ihres Gehirns lernen, zeigen später oft ein hohes Leistungsniveau und grössere Fertigkeit in unterschiedlichen Bereichen.

An der Tandem IMS unterrichten wir sowohl Englisch, Deutsch als auch Französisch. Unsere Schüler*innen wechseln oft von einer Sprache in die andere und tauschen Gedanken in verschiedenen Sprachen aus. Die so erlernten mehrsprachigen Kommunikationsfähigkeiten führen nicht nur zur grösseren kognitiven Entwicklung eines Kindes, sondern fördern auch dessen soziales und globales Verständnis.

Bereits ab dem Alter von 6 Monaten werden unsere Schulkinder mit zwei Sprachen angesprochen, Englisch und Deutsch. Französisch kann ab Kindergartenalter als freiwilliges Fach gebucht werden. Ab Primarschulalter ist Französisch dann ein integraler Teil des wöchentlichen Stundenplans. Und ab Mittelstufe können unsere Schüler*innen in allen drei Sprachen Berichte schreiben, Präsentationen erstellen sowie verschiedene Projekte in mündlicher und schriftlicher Form durchführen.

Lesen Sie unseren Blog «Mehrsprachigkeit? Je früher desto besser!»

Translanguaging

Was ist «Translanguaging»? Einfach ausgedrückt ist dies eine Methodik; eine Art, Sprache zu unterrichten. Sie gibt unseren Schüler*innen die Möglichkeit, aktiv über ihren Gebrauch der Sprache nachzudenken und ihre Gedanken und Überlegungen mit anderen zu teilen. 

Translanguaging ist ein absolut natürlicher und nützlicher linguistischer Vorgang, der für den Spracherwerb eingesetzt werden kann. Es beruht auf den verschiedenen Phasen, die ein Kind im Spracherwerb sowieso durchläuft, und im Besonderen trägt es der Komplexität dieses Vorgangs für jeden einzelnen Rechnung. Translanguaging ermöglicht es den Kindern, sich auf Sprachmuster zu beziehen, die sie bereits beherrschen, und diese zur Vervollkommnung der anderen Sprachen einzusetzen. 

Die Lehrpersonen der Tandem IMS setzen Translanguaging bewusst als strategische Lehrmethode im Hinblick darauf ein, dass Sprache und Identität untrennbar miteinander verbunden sind. Indem die Kinder in den verschiedensten Situationen im Unterricht mit einander sprechen und interagieren, regen die Lehrpersonen ein sich Auseinandersetzen mit Neuentwurf und Umstrukturierung von Sprachen an. Die Kinder lernen, die Sprachen auseinander zu halten, wenn dies erforderlich ist, kombinieren sie jedoch sonst auf natürliche Weise in ein grösseres einheitliches Sprachsystem. Innerhalb dieses Sprachsystems entsteht so ein breites Sprach-Repertoire und eine stark erweiterte Fähigkeit der Konzeptualisierung. 

Translanguaging ist reaktionsfähige, aufwertende Pädagogie für Kinder verschiedenster kultureller Herkunft und hilft ihnen, ausgezeichnete interkulturelle Kommunikationsstrategien zu entwickeln. 

Mit Translanguaging wird der Reflexionsprozess im Sprachbereich verbessert und das allgemeine meta-linguistische Bewusstsein gefördert. Dies erleichtert den Kindern den Übertritt in das komplexere Schulsystem der Oberstufe und ebnet ihnen unter Umständen den Weg zu einer viel breiteren Palette an akademischen Möglichkeiten, da sie bereits eine grössere Anzahl an Fertigkeiten besitzen.

Wie genau sieht nun der auf Translanguaging beruhende Lehrplan der Tandem IMS aus, und wie hat sie ihn auf allen Stufen gestaltet und strategisch eingebettet?

Mehrmals wöchentlich unterrichten die Englisch- und Deutschlehrpersonen dieselbe Klasse zur selben Zeit, oder die Lehrperson wird von Lehrassistent*innen (englisch, deutsch oder französisch) unterstützt. In der Kinderkrippe, der Vorschule und dem Kindergarten überschneiden sich die Sprachen um 50-100%, in der Primarschule um 10-50%.

Die Lehrpersonen beider Sprachen planen den wöchentlichen Lehrplan jeweils zusammen, einschliesslich der simultanen Präsenzzeit der verschiedenen Sprachlehrpersonen in derselben Klasse sowie der genauen Aktivitäten, die mit Translanguaging unterrichtet werden. Zum Beispiel kann dies ein Wortaustausch oder eine Diskussion in der Klasse auf beide Sprachen sein. Andere Aktivitäten für ältere Kinder können zum Beispiel die Vorbereitung einer Präsentation auf eine Sprache, das Halten der Präsentation selber in einer anderen Sprache und das Aufschreiben von Notizen darüber wiederum in der ersten oder einer dritten Sprache sein. 

Cen Williams war der erste, der «Translanguaging» (walisisch: trawsieithu) in den frühen 90er Jahren erwähnte. Er versuchte, einen neuen Ansatz für Zweisprachigkeit in der Schulbildung zu entwickeln (Garcia & Kleyn 2016). Im Gegensatz zur Methode des getrennten Unterrichts einzelner Sprachen an unterschiedlichen Tagen der Woche stellte er sich eine mehrsprachige Situation vor, bei welcher Kommunikationsstrategien mit unmittelbarer linguistischer Interaktion in verschiedenen Sprachen eingesetzt und damit neue (Sprach-) Konzepte erschaffen sowie bestehende verbessert werden. Baker und Garcia bezeichneten Translanguaging als «bedeutungsstiftend» (2011). Garcia (2009) beschreibt es als einen Fokus auf den eigentlichen Einsatz von Sprache einer zweisprachigen Person und nicht auf die benützte Sprache selbst.

Enquiry-Based Learning

Enquiry-Based Learning ist eine Form des aktiven Lernens, das mit Fragenstellungen anstatt mit der Präsentation von bekannten Fakten oder der Beschreibung eines leicht begehbaren Pfades zum Wissenserwerb beginnt. Tatsächlich ist Enquiry-Based Learning vielmehr eine Strategie, welche es den Schüler*innen erlaubt, ihre Lernziele aktiv mitzubestimmen und selbst zu gestalten. Da alles mit einer Frage beginnt, werden die Schüler*innen angeregt, ihr Wissen in Eigeninitiative aufzubauen, indem sie sich einer Reihe von Erfahrungen aussetzen, die ihnen Lösungswege aufzeigen.  

Weitere Themen werden auf allen Stufen, vom Kinderkrippen- bis zum Primarschulalter, unter Aufsicht der Lehrpersonen zusätzlich eingesetzt, um den Kindern spezifische Interessensgebiete aufzuzeigen und sie die Welt um sie herum erforschen zu lassen. Diese Themen werden altersübergreifend aufgebaut, so zum Beispiel von den «lebenden Dingen» für unsere Krippenkinder bis hin zur «Zukunft unseres Planeten» auf der Mittelstufe. 

Enquiry-Based Learning fördert folgende Lernfähigkeiten in allen Altersgruppen, wobei die  Themen jeder Lernstufe angepasst werden:

  • Die Kindern lernen, ihre eigenen Fragen zu formulieren und eigene Untersuchungen anzustellen.
  • Die Kinder lernen, sich verschiedener Instrumente und Mittel für ihre Erforschungen zu bedienen sowie die besten Informationsquellen für die Beantwortung ihrer Fragen zu identifizieren.
  • Die Kinder können die gesammelten Beweisstücke erklären, zusammenfassen, deren Bedeutung begründen und aktiv darüber reflektieren. 
  • Die Kinder können den Zusammenhang ihres Forschungsprozesses mit dem damit erworbenen Wissen herstellen und die nächste Frage entwickeln, die sich daraus ergibt. 
  • Die Kinder arbeiten individuell oder in Gruppen. Ab Primarschulstufe sind sie in der Lage, auf englisch, deutsch und französisch Berichte zu schreiben, Präsentationen vorzubereiten oder verschiedenste Projekte mündlich oder schriftlich auf die Beine zu stellen.

Lesen Sie unseren Blog zum Thema «Enquiry Based Learning»

Lehrplan

Als private, von der Erziehungsbehörde des Kantons Zürich anerkannte internationale Schule unterrichten wir den Lehrplan des Kantons Zürich, mit dem Ziel, unsere Schüler*innen auf die nächste Bildungsstufe vorzubereiten; entweder ein Schweizer Gymnasium oder eine andere höhere Schule. 

Den Kern des Tandem International Multilingual Curriculum (Tandem IMC) bilden der Zürcher Lehrplan 21 sowie das UK National Curriculum, welchem Teile des International Baccalaureate-Lehrplans (IB) beigefügt worden sind.

Der Aufbau und die Leitbilder unseres Lehrplans sind ebenfalls an internationale Lehrpläne angelehnt, besonders an die, welche aktuell an internationalen Schulen angewendet werden. Zudem bindet er Translanguaging und Enquiry-Based Learning aktiv in den Unterricht ein. Dies erlaubt eine einfachere Einschulung sowohl nach Rückkehr ins Heimatland als auch in internationale Schulen weltweit.

Unser Lehrplan umfasst eine Spanne von zwölf Monaten. Die Lehrpersonen stellen zwei Zeitpläne auf, einen monatlichen und einen wöchentlichen. Einmal im Monat und einmal die Woche bereiten die Lehrpersonen die Aktivitäten und Stundenpläne im Einklang mit dem Lehrplan vor und sind dabei stets bestrebt, den Kindern neue Möglichkeiten zum Vergleich und spielerischen Umgang mit den verschiedenen Sprachen aufzuzeigen. Für jedes Kind werden verschiedene Ziele festgelegt, die es erkennen und bis Ende Jahr erreichen wird. Der Lehrplan ist jedoch genügend flexibel, um den Ideen und der Dynamik der Klasse angepasst zu werden. In den Unterrichtsstunden kommen verschiedene Materialien und Werkzeuge zur Anwendung, mit denen die Kinder ihre Ideen und Gefühle ausdrücken können. Dabei stehen die individuellen Talente der einzelnen Kinder im Vordergrund.

Standortbestimmungen und Prüfungen

Für die Einschätzung der Entwicklungsfortschritte der einzelnen Schüler*innen führen wir eine Reihe von Zwischentests und Prüfungen durch.

Interne Standortbestimmungen und Prüfungen 

Für Deutsch, Englisch, Mathematik, „Enquiry“ und Französisch werden regelmässige Klassentests durchgeführt. Auch Kunst, Kunstgeschichte, Musik, Wissenschaftliche Themen und Informatik werden geprüft. Dies ist integrierter Bestandteil unseres Lehrplans und dient sowohl den Lehrpersonen und Eltern als auch den Kindern als Richtlinie und Standortbestimmung. Zudem fliesst dies in unsere eigene Standortbestimmung und Zielsetzung sowie in unsere Entwicklungsberichte ein.

Zusätzlich zu den genannten Tests führen wir intern über fast die gesamte Unter-und Mittelstufe zwei weitere Programme mit Leistungstests durch:

  • UK SATs 2. – 6. Klasse
  • Schweizer Lernlupe 3. – 6. Klasse

Portfolios und Zeugnisse

Elterngespräche und Schüler-Eltern-Lehrergespräche werden zwei Mal pro Schuljahr durchgeführt. Dabei erhalten die Eltern einen Einblick in die schulische Entwicklung und die Fortschritte ihres Kindes. Regelmässiger Austausch zwischen Eltern und Lehrpersonen ist erwünscht.

Am Ende jedes Semesters wird ein detailliertes Zeugnis mit Lehrerkommentar und Noten zu jedem Fach abgegeben.

Im Vorschul- und Kindergartenalter erhalten die Kinder noch keine Noten; es wird jedoch ein Bericht über ihre Fortschritte in sämtlichen Bereichen sowie über die erlernten Fähigkeiten erstellt.  

Ab der 1. Klasse werden den Kindern Noten in den verschiedenen Fächern gegeben. Der Durchschnitt sämtlicher Noten fliesst in einen allgemeinen Entwicklungsbericht (Zeugnis) ein.

Die Kinder werden während des gesamten Schuljahres zur Selbstreflektion über ihr Lernverhalten und ihre Fähigkeiten ermutigt. Am Ende des Schuljahres werden ein «academic portfolio» sowie ein «creative portfolio» abgegeben, welche die Entwicklung über das gesamte Schuljahr dokumentieren. Dies sind wertvolle Andenken für die Eltern und die Kinder.

Französisch-Prüfungen

Sämtliche unserer Schulkinder werden ab der 3. Klasse zusätzlich auf die folgenden Französisch-Examen vorbereitet:

DELF_DALFTampon2021-2022

Diese Examen und die Vorbereitung darauf sind nicht nur ein wichtiger, spannender Eckpfeiler in der Erlernung der französischen Sprache, sie sind auch die erste Gelegenheit für die Schüler*innen, externe Prüfungen mit unbekannten Experten zu absolvieren. Dies wird sie auf spätere Examenssituationen vorbereiten (d.h. Aufnahmeprüfungen ans Gymnasium, etc.).

Vorbereitung aufs Gymnasium

In der 5. und 6. Klasse wird der Fokus in Übereinstimmung mit den Vorlagen des Kantons Zürich zunehmend auf die Fächer Mathematik und Deutsch gerichtet, um unsere Schüler*innen optimal auf die Aufnahmeprüfungen ans Gymnasium vorzubereiten, welche im März des 6. Schuljahres stattfinden. Die Schüler*innen, die wir als «reif für das Gymnasium» einschätzen und die diesen Weg anstreben, können die Aufnahmeprüfung ablegen. Schüler*innen, die in eine andere Schweizer Oberstufe oder in eine internationale Schule übertreten wollen, werden ebenfalls entsprechend darauf vorbereitet.

Schüler*innen, Lehrpersonen und Eltern treffen sich am Ende der 5. Klasse, um die Erfordernisse für die 6. Klasse und die Zielsetzungen der Kinder zu besprechen. Die Schüler*innen füllen daraufhin ein «Gymi-Pack»-Formular aus, in denen sie ihre persönlichen Ziele, ihre Lernvorstellungen und ihre Motivation festhalten. 

Im November findet für die 6. Klässler und deren Eltern ein weiteres Orientierungs- und Empfehlungsgespräch mit den Lehrpersonen statt, um den Übertritt in die bestmögliche Schule für jedes Kind festzulegen.

Unsere Schüler*innen der 6. Klasse arbeiten die kantonalen Anforderungen in Mathematik und Deutsch in einem schnelleren Tempo ab und erledigen zusätzliche Aufgaben, um für ihre nächsten Schritte optimal vorbereitet zu sein. Wenn die Aufnahmeprüfung für das Schweizerische Gymnasium einer dieser Schritte ist, bereiten unsere Lehrpersonen die Schüler*innen in unserem Gymi Vorbereitungskurs optimal vor. 

Zum Blog «Tips für die Gymi Vorbereitung»